Diese Seiten entstanden in den Jahren 2002 bis Anfang 2005, man beachte was davon heute eingetroffen ist:

Nur ein paar Steinwürfe weiter...

Nun ist es da, das PHOENIX-Center
Hut ab, ist ja doch ganz schön geworden.
Nur die Gefahr der Verödung der anderen Harburger Passagen und Einkaufsgebiete ist riesig.
Optimisten sagen hierzu: Konkurrenz belebt das Geschäft. Die zwangsläufige Attraktivierung, die jetzt flächendeckend stattfinden muß und auch wird, dient aber auch dazu, die Spreu vom Weizen zu trennen. Das bedeutet im Feinen: Eigeninitiative der alteingesessenen Läden ist gefragt um z.B. die Lüneburger Straße wieder attraktiv zu machen. Solange man flüssig genug ist.

Filialisten stellen ihre Standorte längst auf die Probe. Ein Geschäft in der Lüneburger Straße und ein Geschäft im PHOENIX-Center. So gehen viele vor, z.B. NORDSEE, Bonita und andere. Umsatzvergleiche zeigen dann in einem Jahr, was Flop und was Top ist.

Harburgs KARSTADT-Filiale war bisher wegen guter Umsatzzahlen nicht im Fadenkreuz der Karstadt-Liquidatoren. Das könnte sich schnell geben, wenn es nicht gelingt, das Umfeld für breite Käuferschichten interessant zu halten. Ein kleiner Anfang wäre z.B., daß verhindert wird, daß sich Junkies bei laufendem Marktgeschehen am Brunnen am Sand einen Schuß setzen.

Nun ist sie weg, die PHOENIX...?

In guten Zeiten war sie das Rückrat Harburgs.
Alte Vorstände haben nicht zuletzt "ihrer" PHOENIX wegen Gespräche mit den Alliierten geführt, die Bombardierung Hamburgs einzustellen. Ein Denkmal im Harburg Carrée zeugt davon. Heutige PHOENIX-Vorstände, kann ich mir vorstellen, wissen nicht einmal, wo es steht.

Nach dem Sinn von "Shareholder´s value" ging der Ausverkauf der PHOENIX seit vielen Jahren immer gleich voran: Geschäftsbereich hübsch machen, GmbH draus machen, am Markt verkaufen. Manchmal hieß das nichts anderes, als daß der Käufer nur an bestehenden Aufträgen interessiert war, selten auch am Know-How, und daß die Schließung zwangsläufig kam. Seit Jahren sind viele Mitarbeiter hauptamtlich damit beschäftigt, ihre eigenen Arbeitsplätze zu exportieren. Komische Stilblüten... Und nachdem der gute Rest jetzt an die Conti ging, nun ist die Verwaltung dran. Mal sehen, was am Jahresanfang 2005 noch hier ist.
Ein Trauerspiel.


Und seit dem 26.11.04 ist die Gewißheit da:
Im Schreiben an die Beschäftigten der PHOENIX heißt es "...ca. 700 Mitarbeiter .."seien betroffen von den Ausgliederungen und Zusammenlegungen mit der Conti.
Ich kann nur sagen, betroffen sind wir alle, auch die die nie bei der PHOENIX gearbeitet haben. Und sicherlich heißt das im Klartext, daß bis Ende 2006 realistisch 700 Mitarbeiter plus geschätzte mindestens 20 % an die Luft gesetzt werden.
Tränen steigen einem in die Augen, wenn man dieses Schreiben liest. Und zu guter Letzt steht auch noch als absolute Frechheit unten drunter, daß 2004 das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte war und daß man den Mitarbeitern für die professionelle Arbeit danke.

Nicht darunter stand, daß man sie dafür mit einem professionellen Arschtritt vor die Tür befördert.

Und gelogen war es auch noch, denn es sind nicht nur die "ca. 700" Mitarbeiter sondern nach Ausgliederung einzelner Firmenteile wie z.B. der Vibracoustik kommen noch einmal 870 Menschen dazu, die aus der PHOENIX AG ausscheiden.
Einer aber hat schon sein Auskommen gesichert. Meinhard Liebing wird in den Vorstand der ContiTech wechseln. Eben noch das gefressene Schaf, jetzt schon Wolf. So wendet sich das Blatt. Oder hatte hier nur jemand Kreide gefressen, als er noch vor wenigen Tagen seine Betroffenheit äußerte. Paßt ja zufällig in das gleiche Sinnbild.